Digital souverän dank Datensicherung und Backup

Wie gesagt, dieser Fehler schädigte viele Kunden. Wäre derselbe Fehler innerhalb der DataCenter-Version passiert, hätte er idealerweise exakt nur jeweils einen Kunden betroffen. Gleiches gilt für sogenannte On-Prem-Lösung. Doch der mögliche Schaden ist bei Cloud-Lösungen immer größer als bei allen anderen Varianten. Schließlich ist die angeblich höhere Sicherheit bei Cloud-Lösungen nur in Ausnahmefällen real. Wenn also eine für das Unternehmen essentielle Software zu betreiben ist, sollte diese nicht als Cloudlösung realisert sein.

Warum „Backup“ bei Cloudanwendungen nicht funktioniert

In einem IT-Forum warf man den Kunden vor, dass sie ja ein Backup hätten anlegen können. Da sie dies leider offensichtlich versäumt hätten, müssten sie halt mit den Konsequenzen leben. Doch dummer Weise ist es bei derartigen Cloud-Angeboten für die Anwender in der Regel nicht möglich, ein Backup zu erstellen. Denn das ist nur bei vollem Zugriff auf die Datenbank und die Software möglich. Es handelt sich hier also um ein Systemproblem. Denn Cloudanwendungen, die sich in diesem Fall ja als „SaaS“-Lösungen entpuppten, bedeuten eben im Normalfall für den Kunden Verzicht auf diese eigenen Sicherungsmassnahmen. Deshalb muss er sich in jeder Hinsicht auf den Service-Anbieter verlassen können, denn er ist eben hier nicht „digital souverän. Und dieser Mangel an digitaler Souveränität ist eines der größten Cloudrisiken.

Datensicherung und Backup

Kommen wir zum zweiten Teil der Betrachtung. Dazu nehmen wir wieder als Beispiel den oben beschriebenen Totalausfall. Denn hier können wir noch einmal sehr gut veranschaulichen, dass Datensicherung und Backup zwei ganz unterschiedliche Technologien sind. Der Anbieter schrieb später, dass die einzelnen Accounts jedes Kunden der Reihe nach wieder hergestellt würden. Zu Beginn der Reparatur-Maßnahmen war es also nur möglich, je einen Account zu einer Zeit zu bearbeiten und wiederherzustellen. Später konnte man mehrere gleichzeitig reanimieren. Ab 20.04. waren dann laut Betreiber sämtliche Softwareinstanzen zwar wieder online. Aber das bedeutete jedoch nicht, dass alle Kunden auf ihre gespeicherten Daten wieder uneingeschränkt zugreifen konnten (Zitat: “Wir arbeiten weiterhin mit betroffenen Kunden zusammen, um ihre Sites wiederherzustellen.“)