Best Practice: Update Warenwirtschaftssystem

Die Vorgehensweise, viele Systeme zu virtualisieren, hat sich auch hierbei wieder bestätigt.

Der gesamte Prozess inclusive aller Probleme und deren Lösungen wurde im internen Wiki dokumentiert.

Werkzeugauswahl?

Wie bereits mehrfach angedeutet, laufen sowohl der Server als auch die Arbeitsplatz-Clients als virtuelle Windows Maschinen mit dem Hypervisor VMware vCenter. Es ist ein stabiles, flexibles und auch betriebswirtschaftlich akzeptables System. Auf die drei Client-VMs wird per RDP mit Netzwerk-Authentifizierung zugegriffen. Dadurch ergaben und ergeben sich sowohl für den Update-Prozess als auch für den laufenden Betrieb mehrere Möglichkeiten:

  1. Durch das Anlegen von Komplett-Kopien sowohl der Clients als auch des Servers konnte unnötiger Stress vermieden bzw. Zeit eingespart werden. Die Alternative wäre das Anlegen von Snapshots gewesen. Diese Vorgehensweise ist jedoch weder vergleichbar sicher noch vergleichbar flexibel. Das von uns verwendete Werkzeug ist der „VMware vCenter Converter Standalone Client“. Er ist ursprünglich dazu gedacht, einen physischen Rechner in eine VM zu konvertieren. Es ist jedoch auch möglich, eine vollständige Kopie einer Windows-VM im laufenden Betrieb anzulegen, dies sogar auf einem anderen Host in einem anderen Netzwerk. Diese Kopie hat üblicherweise identische Eigenschaften wie das Original. Allerdings kann man verschiedene Eigenschaften wie Speicher oder RAM während des Konvertierens beeinflussen.
  2. Da bei der BB-ONE.net der Grossteil der Rechnungen am Monatswechsel erzeugt wird, erscheint für die Datensicherungsprozedur folgende Vorgehensweise sinnvoll:
    1. Vor dem Rechnungslauf, also kurz vor Monatsende werden die drei Clients und der Server mit dem oben beschriebenen Tool „VMware vCenter Converter Standalone Client“ auf einen zweiten Hypervisor-Host kopiert.Damit ist gewährleistet, dass regelmässig eine funktionsfähige Kopie der vier VMs vorhanden ist, die in sehr kurzer Zeit (ca. 5 Minuten einsatzbereit ist).
    2. Die Fakturierung verfügt über eine automatische Datenbank-Sicherungsroutine, die regelmässig (täglich, sieben Generationen) die Datenbank auf ein Netzlaufwerk sichert.
      Die Sicherung erfolgt auf einer getrennten VM, in der ein Linux-System mit einem SAMBA-Server läuft. Diese VM wird täglich auf getrennte Hardware gesichert (3 Generationen: Mo/Mi/Fr bzw. Di/Do/Sa, sowie So. Täglich wird dieser Datenbestand per Rsync mit einem identischen virtuellen Server in unserem Datacenter abgeglichen.
      Zusätzlich wird am Monatswechsel eine Vollkopie auf eine dritte Hardware an einem dritten Ort gezogen, die nur dann am Netz ist.
      Als Hypervisor für die Linux-bezogenen Virtuellen Maschinen dient bei BB-ONE.net OpenVZ.
  3. Dimensionierung ist stets ein wichtiges Kriterium für den sicheren Betrieb von beliebiger IT. Sowohl verhält sich jede Hardware unnormal, wenn sie über eine bestimmte Grenze hinaus belastet wird. Router und Switche beispielsweise erzeugen dann  Paketverluste.
    Für Speicherplatz eine optimale Dimensionierung zu definieren, ist deutlich schwieriger, hier kommen neben persönlichen Erfahrungswerten auch unterschiedliche Vorgehensweisen zum Tragen. Bei der BB-ONE.net wird stets mit dem dreifachen Speicherbedarf gegenüber der ersten Planung gearbeitet.
    So war es uns möglich, schnell und flexibel auf temporäre Speicherbedürfnisse zu reagieren.

Abschliessend kann gesagt werden, dass zwar der Prozess „Update des Warenwirtschaftssystems bzw. der Fakturierung“ positiv abgeschlossen werden konnte. Allerdings gab es doch einige Verärgerungen über schlechte und Praxis-fremde Dokumentationen. Auch die Tatsache, dass der Hersteller mehrfach und an verschiedenen Stellen quasi als Wiederverkäufer von Microsoft tätig war, kam bei uns nicht positiv an. Dass die Software nur für Windows verfügbar ist, kann noch hingenommen werden. Dass aber auch immer wieder auf die Verwendung von Microsoft-Softwares gedrängt wurde, ist inakzeptabel.