Keine Atempause

Die Digitalisierung schreitet voran, mit der Cyberkriminalität auf der Überholspur. Das erfahren wir täglich aus den Medien. Auch in unserem Alltag war jeder von uns schon mindestens einmal direkt oder indirekt von Hacker-Attacken betroffen. Denn wer von Ihnen hat nicht schon einmal eine seltsame E-Mail mit einem dubiosen Anhang von einer eigentlich gut bekannten Mailadresse erhalten? (Und das Ding hoffentlich sofort ungelesen und ungeöffnet gelöscht.)

Die IT-Sicherheit immer fest im Blick

Es ist kaum noch zu übersehen: Das Thema IT-Sicherheit nimmt in unserem Alltag immer mehr Raum ein. In unserem Privatleben als Betroffene müssen wir mehr Sorgfalt bei der Herausgabe unserer Daten walten lassen. Als Anwender oder Verantwortlicher in unserem Unternehmen müssen wir dem Schutz der IT und der Daten von Kunden und Mitarbeitern inzwischen größte Aufmerksamkeit widmen.

Dazulernen? Geht immer!

Für einige Politiker, Journalisten und politisch engagierte Prominente war der Jahresbeginn 2019 mit einem unsanften Weckruf verbunden. Da haben ein paar politisch verwirrte, junge Leute in monatelanger Fleißarbeit persönliche Daten bekannter Persönlichkeiten zusammenzutragen. Diese fanden sie zum Teil von den Betroffenen selbst in den sozialen Medien veröffentlicht, was jene einfach nur vergessen hatten. Denn die Betroffenen, die sich später darüber beklagten, schienen leider verdrängt zu haben, dass das Internet selbst nie vergisst. Das Sahnehäubchen war dann nur noch, dass die gleiche Truppe auch noch eine feindliche Übernahme von Social Media- Konten und Datenklau aus ungenügend geschützten Nutzerkonten durchzog, um dann in einer Art makabren Adventskalender besagte Daten wieder Stück für Stück auszuspucken.

Späte Erkenntnis

Verwunderlich war nur, dass der Aufschrei der Empörung erst im neuen Jahr ertönte und Warnungen, die im Dezember 2018 ausgesprochen wurden, ungehört in den Wind geschlagen wurden. Von einem Angriff auf die Demokratie war dann die Rede. Von einem Datenklau unerhörten Ausmaßes. Ja klar, denn es war ja nicht die breite Masse betroffen, wie in dem jüngsten Fall, bei welchem die Zugangsdaten von über 770 Mio Online-Konten in frei zugänglichen Listen veröffentlicht wurden. Nein, es traf dieses Mal jene Priveligierte, die uns eigentlich ein gutes Vorbild sein sollten: die Entscheider und Meinungsmacher unserer Republik.

„The Man in the Middle“

Leider handelt es sich hierbei nicht um einen neuen Musik-Hit, wie man meinen könnte, sondern um ein ernsthaftes Problem. Denn „the Man in the Middle“ ist ein nicht ganz neues Angriffs-Szenario auf unser Vertrauen in Web-Angebote, die eigentlich gut sind. Es geht hier um legale und durchaus bekannte Download-Plattformen sowie Hersteller für nützliche Software-Tools. Diese wurden nämlich von ganz offizieller Stelle dazu missbraucht, um auf Kundengeräten Spyware zu installieren. Und das trotz HTTPS und SSL-Verschlüsselung.

Wie kann das sein?

Wir alle müssen davon ausgehen, dass das Interesse am Zugang zu unseren Nutzern und Kunden immer größer wird. Denn das Internet selbst kann man nur schwer kontrollieren und steuern. Aber die einzelne Person schon, wenn man Zugriff auf ihre Geräte bekommt. Dem einen geht’s bei seiner unerwünschten Neugier ums Geld verdienen, dem anderen um die staatliche Kontrolle. In dem jüngst bekannt gewordenen Fall nutzte der türkische Provider Türk Telekom Nachlässigkeiten beim Einsatz von Serverzertifikaten aus, um den Traffic umzuleiten und die Download-Dateien durch mit Spyware verseuchte Dateien zu ersetzen. Das Perfide daran ist, dass es sich hier um beliebte Software-Tools wie VLC, WinRar, Skype, 7-Zip oder Opera handelte.

HWK und EBL empfehlen: 6. IT-Sicherheitstag

Termin: Donnerstag, 14.09.2017 von 10:00 Uhr bis 19:00 Uhr

Nicht nur der eBusiness Lotse Berlin, sondern auch die Berliner und Brandenburger Kammern setzen sich für Ihre IT-Sicherheit ein. Deshalb sind am 6. IT-Sicherheitstag auch Wissenschaft und Forschung sowie IT-Security Profis mit an Bord. Denn sie alle wollen die Unternehmen in der Region datenschutz- und sicherheitstechnisch auf den neuesten Stand bringen.

Warum lohnt sich die Teilnahme am IT-Sicherheitstag?

Die Digitalisierung hat den Alltag in Ihrem Unternehmen bereits erorbert. Schließlich vereinfacht sie vieles. Vor allem beschleunigt sie die Kommunikation. Das heisst aber auch, dass die Anforderungen an den Datenschutz und die IT-Sicherheit wachsen. Denn Digitalisierung bedeutet ebenfalls, dass die Prozesse und Technologien „dahinter“ immer komplexer werden. Und Ihre Abhängigkeit von der IT wächst. Gleichzeitig steigt die Gefahr für Cyberattacken, denn auch die Hacker werden immer raffinierter. Deshalb s0llten Sie am diesem IT-Sicherheitstag teilnehmen.